Rachel de Heuvel
Frühe Jahre bei Haus Bey
Wie sind Sie auf Haus Bey aufmerksam geworden?
Da ich quasi neben Loch 6 aufgewachsen bin, habe ich die ersten Bauarbeiten bereits mitbekommen. Final hat mich dann Peter Fourné zum Golf gebracht – und damit auch nach Haus Bey. Er berichtete damals in einer Lateinstunde von einem Schnuppertag mit Sichtungstraining. Da bin ich dann hingegangen. Und fortan hat mich der Club gefördert, bis ich Mitglied geworden bin.
Was macht Ihre Zeit als Jugendmitglied bei Haus Bey so besonders für Sie?
Ich habe viele neue Freunde kennengelernt, auch wenn der Kontakt leider mittlerweile nur noch sporadisch ist. Es hat riesig Spaß gemacht sich mit den Jungs und Mädels weiterzuentwickeln. Und obwohl Golf ja eine Einzelsport ist, hat man uns damals auch beigebracht ein Team zu sein.
Nach dem Studium: Übergang nach Bayern
Was hat Sie dazu bewogen, nach dem Studium nach Bayern zu ziehen und dort zu spielen?
Nach dem Studium bin ich zuerst nach Stuttgart. Während dieser Zeit habe ich mich sportlich dem GC Schmitzhof angeschlossen. Ein Wechsel in den GC Solitude hat damals nicht geklappt, sodass ich bis zur Einführung der DGL noch für den Schmitzhof gespielt habe. Danach war dann klar, da es sich um ein Ligensystem handelt, dass der Aufwand zu groß sein wird immer in den Westen bzw. Norden zu fahren. Dann habe ich per Zufall jemanden getroffen, der für den GC Olching spielt und sie hat mich dann überzeugt, dass es mich sportlich in den Süden zieht.
Was waren die Höhepunkte Ihrer Spielzeit in Bayern?
Zweifelsohne ist es mein EM-Titel der AK 40+ in diesem Jahr. Nachdem mich der DGV nominiert hatte, muss ich sagen, es gibt kein großartigeres Gefühl als in den Deutschen Farben aufzulaufen. Selbstverständlich auch der Gewinn der Deutschen Meisterschaft der AK 30 in den Jahren 2022 und 2023.
Als Golfclub-Managerin
Wie war der Übergang vom Spielen zum Management?
Im ersten Jahr, als ich im GC Olching tätig war, habe ich noch als Sport- und Leistungskoordinatorin gearbeitet. Der Sprung ins Management kam überraschend, aber für mich war von Anfang an klar, dass ich diese Herausforderung annehme. Gespielt habe ich weiterhin, aber ich muss zugeben, man hat den Kopf nie frei. Vor allem, auch wenn man privat auf der eigenen Anlage unterwegs ist, es kommt immer jemand der einen anspricht bzw. etwas von einem möchte. Man hat tatsächlich nie seine Ruhe. Aber … daraus habe ich auch gelernt möglichst beim Spiel bei mir zu bleiben und mich weniger ablenken zu lassen. Hatte also auch sein Gutes 😉
Welche Herausforderungen und Erfolge können Sie aus Ihrer Zeit als Golfclub-Managerin teilen?
Die Herausforderung habe ich oben ja schon beschrieben – man ist immer im Dienst. Selbst im Urlaub muss man hier oder da an der einen oder anderen Stellschraube drehen.
Einen Golfclub in diesen Jahren (und da meine ich die Jahre ab der Jahrtausendwende) stabil und auf sicherem Grund zu halten, das ist ein Erfolg. Aber daran ist immer das ganze Team beteiligt. Hier ist es wie beim Sport, nur ein gutes Team kann Erfolge verzeichnen, und wir waren ein gutes Team. Dann kam Corona. Und dass der Club auch aus dieser Situation stabil herausgegangen ist, das lässt sich ebenso als Erfolg verzeichnen.
Deutsche Meisterin AK 30
Wie fühlt es sich an, den Titel der Deutschen Meisterin in der Altersklasse 30 erfolgreich zu verteidigen?
Großartig. Vor allem, weil ich die amtierende Europameisterin (ab der AK 25+) schlagen konnte.
Welche Vorbereitungen und Herausforderungen sind damit verbunden?
Viel Training! Den Grundstein habe ich mit meinem Pro Martin Höcker im Winter gelegt. Leider war ich dann bis eine Woche vor der EM Anfang Juni verletzt, sodass ich nicht wusste, wo ich stehe. Von 0 auf 100, und es hat geklappt. Dass ich dann am Ende den Titel bei der DM AK 30 verteidigen konnte war mit Sicherheit auch ein Produkt meiner jahrelangen Erfahrung. Ruhe und Geduld – und da kommt Glenn ins Spiel. Denn immer wenn ich zu Hause bin, nehme ich Unterricht bei Glenn. Ein kurzer Check up und ein paar gute Gespräche. Glenn unterstützt mich bei meinem Training mit Martin und gibt mir immer das Gefühl, dass ich alles erreichen kann. Danke dafür, Glenn!
Arbeit beim Bayerischen Golfverband
Wie kamen Sie zur Arbeit beim Bayerischen Golfverband?
Wie ich oben bereits berichtet hatte, ist die Arbeit in einem GC zwar spannend, aber man ist nie allein. Und das wirkte sich auf die Lebensqualität von mir und meinem Mann aus. Das wollte ich ändern und habe einfach mal beim BGV angefragt. So hat sich alles ergeben und ich muss sagen, es hat sich gelohnt.
Was sind Ihre Hauptaufgaben und was macht die Arbeit für Sie besonders?
Hauptsächlich kümmere ich mich um alle Turniere, die wir vom BGV ausrichten (Ligensystem AK 30 – AK 65, Einzelmeisterschaften usw.). Zudem bilde ich die Clubspielleiter und Marshals aus und betreue unsere ehrenamtlichen Referees. Selbstverständlich auch das Tagesgeschäft – Anrufe von Golfern oder auch Golfclubs.
Besonders macht der Job seine Vielfältigkeit und die Arbeit mit den verschiedene Menschentypen.
Einfluss von Haus Bey
Wie hat Ihre Zeit bei Haus Bey Ihre sportliche und berufliche Laufbahn beeinflusst?
Hätte ich nie Golf gespielt, so wäre ich auch nie mit der Golfbranche als Job in Kontakt gekommen. Und Haus Bey hat den Grundstein gelegt – für meine sportlichen Erfolge und für meinen Spaß am Job beim BGV.
Gibt es Personen oder Programme bei Haus Bey, die einen nachhaltigen Einfluss auf Sie hatten?
Ja, auf jeden Fall. Das Sichtungstraining damals hat mich zum Sport geführt und Nick Brunyard, Colin Tomlinson, Milan Egeler und Ian Bottomley haben mich weitergebracht. Sie sind also quasi der Grundstein für meine „Karriere“. Zudem Uli Kessels und Hatti Dünnwald, die mich in den ersten Jahren unterstützt haben – von den beiden habe ich einiges auf dem Golfplatz gelernt
Zukunftspläne und Vision
Was sind Ihre Pläne für die nahe Zukunft, sowohl im Golfsport als auch beruflich?
Beruflich darf es gerne erstmal so bleiben, wie es ist. Ich fühle mich sehr wohl beim BGV und habe nette Kollegen und Kolleginnen.
Im Golfsport darf es ebenso gerne so bleiben. Solange der Spaß am Sport da ist, werden auch die Erfolge kommen bzw. bleiben.
Abschließende Worte
Was würden Sie Personen raten, die eine Karriere im Golfsport oder eine Mitgliedschaft bei Haus Bey in Erwägung ziehen?
Ich glaube der größte Fehler den die meisten Golfer bzw. Anfänger machen ist, das Training zu vernachlässigen. Ja, es kostet Zeit, Geduld und auch den ein oder anderen Euro, aber es wird sich lohnen. Trainerstunden sowie selbstständiges Üben sind der Grundstein zu gutem Golf.
Und eine Mitgliedschaft in Haus Bey ist auf jeden Fall der richtige Anfang. Der Club ist mehr als nur ein Ort zum Golfspielen. Man kann den Platz ganzjährig bespielen, hat gute Trainingsmöglichkeiten und eine Clubgemeinschaft mit den Spielgruppen, die jeden Neuling gerne aufnimmt und integriert. Die Natur auf dem Gelände und auch drumherum ist beruhigend und man sollte es einfach nur genießen.
Gibt es noch etwas, das Sie der Haus Bey Community mitteilen möchten?
Ja 😉 Haus Bey ist und wird immer meine Heimat sein. Den Golfsport zu betreiben ist ein Privileg und das sollte jedem bewusst sein. Golf lehrt einem Demut. Ich bin froh, dass ich das in Haus Bey lernen durfte. Ihr habt einen wunderschönen Platz, der ganzjährig auf Sommergrüns bespielbar ist (das ist bei uns in Bayern von Mitte November bis Mitte März nicht der Fall). Auch wenn auf dem Platz nicht immer alles „so super ist“, so genießt jeden Tag, den ihr auf der grünen Wiese verbringen dürft. Es ist nur Golf! Geht raus und habt Spaß!